"Christus achtet nicht darauf, wie oft wie in unserem Leben straucheln, sondern wie oft wir mit seiner Hilfe wieder aufstehen." Benedikt XVI.
Lesungen vom 3. Sonntag im Jahreskreis: Neh 8,2-4a.5-6.8-10;Ps 19,8.9.10.12 u. 15;1 Kor 12,12-31a;Lk 1,1-4; 4,14-21
„Nachdem Jesus nämlich die Lesung beendet hatte, sagte er in einer von Aufmerksamkeit geladenen Stille: »Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt« (Lk 4,21). Der hl. Cyrillus von Alexandrien erklärt, daß das »Heute«, das zwischen dem ersten und dem letzten Kommen Christi steht, mit der Fähigkeit des Gläubigen verbunden ist, zu hören und umzukehren. …
Liebe Freunde, dieser Abschnitt richtet sich »heute« auch an uns. Vor allem veranlaßt er uns zum Nachdenken darüber, wie wir den Sonntag leben: einen Tag der Ruhe und der Familie, doch in erster Linie der Tag, der dem Herrn geweiht sein soll durch die Teilnahme an der Eucharistie, in der wir uns von Christi Leib und Blut sowie von seinem Wort des Lebens nähren. An zweiter Stelle lädt dieses Evangelium uns in unserer zerstreuten und unachtsamen Zeit ein, über unsere Fähigkeit zum Hören nachzudenken. Bevor man über Gott und mit Gott sprechen kann, muß man auf ihn hören, und die Liturgie der Kirche ist eine »Schule« dieses Hörens auf den Herrn, der zu uns spricht.“
Lesungen zum 2. Sonntag im Jahreskreis: Jes 62,1-5;Ps 96,1-2.3-4.6-7.10;1 Kor 12,4-11;Joh 2,1-11

Antike Wasser- oder Weinkrüge
„Das Evangelium der heutigen Liturgie erzählt von der Hochzeit zu Kana, bei der Jesus zur Freude des Paares Wasser in Wein verwandelt. Es schließt wie folgt: »So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn« (Joh 2,11). Wir stellen fest, dass der Evangelist Johannes nicht von einem Wunder spricht, also von einem mächtigen und außergewöhnlichen Ereignis, das Staunen hervorruft. Er schreibt, dass sich in Kana ein Zeichen ereignet, das den Glauben der Jünger erweckt. Wir können uns also fragen: was ist ein »Zeichen« im Sinne des Evangeliums? …
Weiterlesen: Was ist ein »Zeichen« im Sinne des Evangeliums?
Lesungen zum Fest der Taufe des Herrn: Jes 42,5a.1-4.6-7 (oder: Jes 40,1-5.9-11);Ps 29,1-2.3ac-4.3b u. 9b-10 (oder: Ps 104,1-2.3-4.24-25.27-28.29-30);Apg 10,34-38 (oder: Tit 2,11-14;3,4-7);Lk 3,15-16.21-22

Taufe Jesu, Gemälde im Petersdom Rom
„Und genau an diesem Tag geschehen einige außergewöhnliche Dinge. … ). Dann öffnet sich der Himmel, der Heilige Geist kommt wie eine Taube auf Jesus herab, und aus dem Himmel verkündet die Stimme des Vaters: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“
Weiterlesen: Bin ich mir des großen Geschenks bewusst, das ich durch die Taufe in mir trage?
Lesungen vom 2. Sonntag nach Weihnachten: Sir 24,1-2.8-12;Ps 147,12-13.14-15.19-20;Eph 1,3-6.15-18;Joh 1,1-18
"...Von dieser Offenbarung sprechen heute in der eucharistischen Liturgie drei biblische Lesungen von außerordentlichem Reichtum: das 24. Kapitel des Buches Jesus Sirach, der Hymnus, mit dem der Brief an die Epheser des hl. Paulus anhebt, und der Prolog des Johannesevangeliums. Diese Texte bekräftigen, daß Gott nicht nur der Schöpfer des Universums ist – ein Aspekt, der auch anderen Religionen gemeinsam ist –, sondern daß er Vater ist…

Tillmann Riemenschneider Anbetung der Könige um 1510 (Würzburg Museum für Franken)
„Als die Engel gegangen waren, sagen die Hirten zueinander: Auf, laßt uns hinübergehen nach Bethlehem und das Wort sehen, das uns geworden ist (Lk 2, 15). …
Laßt uns hinübergehen nach Bethlehem, so sagt die Liturgie der Kirche heute zu uns. Trans-eamus heißt es in der lateinischen Bibel: hinübergehen, den Überschritt, das „Trans“ wagen, mit dem wir aus unseren Denk- und Lebensgewohnheiten herausgehen und die bloß materielle Welt überschreiten auf das Eigentliche hin, hinüber zu dem Gott, der seinerseits zu uns herübergekommen ist. Wir wollen den Herrn bitten, daß er uns das Überschreiten unserer Grenzen, unserer eigenen Welt schenke, daß er uns helfe, ihm zu begegnen, besonders in dem Augenblick, in dem er sich selbst in der heiligen Eucharistie in unsere Hände und in unser Herz hineinlegt.“
Aus einer PREDIGT VON PAPST BENEDIKT XVI. vom 24. Dezember 2012