„Wir glauben nicht an Gott, weil wir ihn brauchen, sondern weil er uns liebt“, Kardinal Gerhard Ludwig Müller

Jesus ist unser Meister, mächtig in Worten und Werken

Lesungen vom 4. Sonntag im Jahreskreis: Dtn 18,15-20;Ps 95,1-2.6-7c.7d-9;1 Kor 7,32-35;Mk 1,21-28

„Jesus besitzt die ganze Vollmacht. Seine Lehre ist neu und das Evangelium sagt, dass die Leute kommentierten: »eine neue Lehre mit Vollmacht« Zugleich offenbart sich Jesus als mächtig auch in den Werken. In der Synagoge von Kafarnaum ist ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen ist, der sich zeigt, indem er die folgenden Worte schreit: »Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes!« ...

Jesus ist unser Meister, mächtig in Worten und Werken. Jesus vermittelt uns das ganze Licht, das die bisweilen finsteren Wege unseres Daseins erhellt. Er gibt uns auch die Kraft, die notwendig ist, um Schwierigkeiten, Prüfungen und Versuchungen zu überwinden. Denken wir daran, welch große Gnade es für uns ist, diesen so mächtigen und so guten Gott kennengelernt zu haben! Ein Meister und Freund, der uns den Weg aufzeigt und sich unser annimmt, besonders wenn wir in Not sind.“

PAPST FRANZISKUS aus dem ANGELUS Petersplatz Sonntag, 28. Januar 2018

Umkehr

Lesungen zum 3. Sonntag im Jahreskreis: Jona 3,1-5.10;Ps 25,4-5.6-7.8-9;1 Kor 7,29-31;Mk 1,14-20

„Die Zeit des Heils ist erfüllt, weil Jesus gekommen ist. Das Heil ereignet sich jedoch nicht automatisch; das Heil ist ein Geschenk der Liebe und wird der menschlichen Freiheit als solches angeboten. Immer wenn wir von Liebe sprechen, sprechen wir von Freiheit: eine Liebe ohne Freiheit ist keine Liebe; sie kann Interesse sein, sie kann Angst sein und vieles mehr, aber Liebe ist immer frei, und da sie frei ist, verlangt sie eine freie Antwort: sie erfordert unsere Umkehr. Es geht also darum, unsere Mentalität zu ändern – darin besteht Umkehr, unsere Mentalität zu ändern – und unser Leben zu ändern: nicht mehr den Vorbildern der Welt zu folgen, sondern dem Vorbild Gottes, das Jesus ist; Jesus zu folgen, wie Jesus getan und wie Jesus uns gelehrt hat. …

Und das Leben ist ein Geschenk der unendlichen Liebe Gottes, aber es ist auch eine Zeit der Überprüfung unserer Liebe zu ihm. Deshalb ist jeder Moment, jeder Augenblick unserer Existenz eine kostbare Zeit, um Gott zu lieben und unseren Nächsten zu lieben und so ins ewige Leben einzugehen. …

Liebe Brüder und Schwestern, lasst uns aufmerksam sein und Jesus nicht vorbeigehen lassen, ohne ihn zu empfangen. Der heilige Augustinus sagte: »Ich habe Angst vor Gott, wenn er vorbeigeht.« Angst wovor? Ihn nicht zu erkennen, ihn nicht zu sehen, ihn nicht willkommen zu heißen.“

Franziskus aus dem ANGELUS am Sonntag, 24. Januar 2021

»suchen« und »finden«

Lesungen zum 2. Sonntag im Jahreskreis: 1 Sam 3,3b-10.19;Ps 40,2 u. 4ab.7-8.9-10;1 Kor 6,13c-15a.17-20;Joh 1,35-42

Mit dem vergangenen Sonntag, an dem wir die Taufe des Herrn gefeiert haben, begann für die Liturgie die Zeit im Jahreskreis. Die Schönheit dieser Zeit liegt darin, daß sie uns auffordert, unser tägliches Leben als Weg der Heiligkeit, das heißt des Glaubens und der Freundschaft mit Jesus, zu leben und ihn unaufhörlich als Meister und Herr, Weg, Wahrheit und Leben des Menschen zu entdecken und wiederzuentdecken. Das legt uns das Johannesevangelium in der heutigen Liturgie nahe, wenn es vom ersten Treffen zwischen Jesus und einigen von denen, die später seine Apostel werden sollten, berichtet.… Hier begegnen wir zwei besonders bedeutsamen Begriffen: »suchen« und »finden«. Wir können dem heutigen Abschnitt aus dem Evangelium diese beiden Verben entnehmen und daraus eine grundsätzliche Orientierung für das neue Jahr ableiten, denn wir wollen, daß es eine Zeit der Erneuerung unseres spirituellen Wegs mit Jesus sei, in der Freude, ihn unablässig zu suchen und zu finden. Das wahre Glück liegt nämlich in der Beziehung zu Ihm, den wir dank einer beständigen Ausrichtung unseres Geistes und Herzens treffen und ihm folgen, ihn kennenlernen und lieben können.

BENEDIKT XVI. aus dem ANGELUS Sonntag, 15. Januar 2006

Das zu Weihnachten erschienene Licht, das sich heute den Völkern zeigt, ist die Liebe Gottes

Lesungen zum Fest Epiphanie: Jes 60,1-6;Ps 72,1-2.7-8.10-11.12-13;Eph 3,2-3a.5-6;Mt 2,1-12

Lesungen zur Taufe Jesu: Jes 55,1-11;Jes 12,2.3 u. 4bcd.5-6;1 Joh 5,1-9;Mk 1,7-11

 

 Marmorrelief mit der Anbetung der Könige (von P.P. Olivieri, 1599) in Santa Pudenziana in Rom

Das Licht, das in der Weihnachtsnacht erstrahlt ist und die Grotte von Betlehem erleuchtet, wo Maria, Josef und die Hirten in stiller Anbetung verharren, erstrahlt und offenbart sich heute allen. Epiphanie – Erscheinung des Herrn – ist ein Lichtmysterium, symbolisch angezeigt von dem Stern, der den Weg der Sterndeuter lenkte. Die wahre Lichtquelle, »das aufstrahlende Licht aus der Höhe« (Lk 1,78), ist jedoch Christus. … Aber was ist dieses Licht? Ist es lediglich eine eindrucksvolle Metapher oder entspricht dem Bild eine reale Gegebenheit? Der Apostel Johannes schreibt in seinem ersten Brief: »Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm« (1 Joh 1,5); und später fügt er hinzu: »Gott ist Liebe«. Zusammengenommen verhelfen uns diese beiden Aussagen zu einem besseren Verstehen des Geschehens: Das zu Weihnachten erschienene Licht, das sich heute den Völkern zeigt, ist die Liebe Gottes, die in der Person des fleischgewordenen Wortes offenbar geworden ist. Angezogen von diesem Licht treffen die Sterndeuter aus dem Osten ein. …

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Vergesst die drei Worte nicht: »Gestatten«, »Danke«, »Entschuldigung«.

Lesungen zum Fest der Heiligen Familie: Gen 15,1-6;21,1-3;Ps 105,1-2.3-4.5-6.8-9;Hebr 11,8.11-12.17-19;Lk 2,22-40

„In Nachahmung der Heiligen Familie sind wir aufgerufen, den erzieherischen Wert der Familieneinheit wiederzuentdecken: sie muss auf die Liebe gegründet sein, die stets aufs Neue die Beziehungen regeneriert und Horizonte der Hoffnung eröffnet. In der Familie kann aufrichtige Gemeinschaft dann erlebt werden, wenn sie ein Haus des Gebets ist, wenn die Zuneigung ernsthaft, tief und rein ist, wenn die Vergebung den Sieg über die Unstimmigkeiten davonträgt, wenn die alltägliche Härte des Lebens durch gegenseitige Zärtlichkeit und ruhiges Festhalten an Gottes Willen gemildert wird.

…  Und sodann gibt es in der Familie drei Worte, drei Worte, die man immer schätzen sollte: »Gestatten«, »Danke«, »Entschuldigung«. »Gestatten«, um sich nicht in das Leben der anderen einzumischen. »Gestatten: darf ich etwas tun? Meinst du, ich könnte das tun?« »Gestatten«. Niemals aufdringlich sein. »Gestatten«, das erste Wort. »Danke«: viel Hilfe, viele Dienste, die wir uns als Familie gegenseitig erweisen. Immer danken. Dankbarkeit ist das Blut der edlen Seele. »Danke«. Und dann was am schwersten zu sagen ist: »Entschuldigung«. Denn wir tun unentwegt schlechte Dinge, und oft fühlt sich jemand dadurch beleidigt. »Es tut mir leid«, »Entschuldigung«. Vergesst die drei Worte nicht: »Gestatten«, »Danke«, »Entschuldigung«. Wenn es in einer Familie, im familiären Umfeld diese drei Worte gibt, denn ist die Familie in Ordnung.“

Franziskus aus dem Angelus vom 27. Dezember 2020