"Es muss Wärme von uns ausgehen. Den Menschen muss es in unserer Nähe wohl sein, und sie müssen fühlen, dass der Grund dazu in unserer Verbindung mit Gott liegt." Pater Rupert Mayer
Lesungen zum 2. Sonntag im Jahreskreis: Jes 62,1-5;Ps 96,1-2.3-4.6-7.10;1 Kor 12,4-11;Joh 2,1-11
Antike Wasser- oder Weinkrüge
„Das Evangelium der heutigen Liturgie erzählt von der Hochzeit zu Kana, bei der Jesus zur Freude des Paares Wasser in Wein verwandelt. Es schließt wie folgt: »So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn« (Joh 2,11). Wir stellen fest, dass der Evangelist Johannes nicht von einem Wunder spricht, also von einem mächtigen und außergewöhnlichen Ereignis, das Staunen hervorruft. Er schreibt, dass sich in Kana ein Zeichen ereignet, das den Glauben der Jünger erweckt. Wir können uns also fragen: was ist ein »Zeichen« im Sinne des Evangeliums? …
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Lesungen zum Fest der Taufe des Herrn: Jes 42,5a.1-4.6-7 (oder: Jes 40,1-5.9-11);Ps 29,1-2.3ac-4.3b u. 9b-10 (oder: Ps 104,1-2.3-4.24-25.27-28.29-30);Apg 10,34-38 (oder: Tit 2,11-14;3,4-7);Lk 3,15-16.21-22
Taufe Jesu, Gemälde im Petersdom Rom
„Und genau an diesem Tag geschehen einige außergewöhnliche Dinge. … ). Dann öffnet sich der Himmel, der Heilige Geist kommt wie eine Taube auf Jesus herab, und aus dem Himmel verkündet die Stimme des Vaters: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“
Weiterlesen: Bin ich mir des großen Geschenks bewusst, das ich durch die Taufe in mir trage?
Lesungen vom 2. Sonntag nach Weihnachten: Sir 24,1-2.8-12;Ps 147,12-13.14-15.19-20;Eph 1,3-6.15-18;Joh 1,1-18
"...Von dieser Offenbarung sprechen heute in der eucharistischen Liturgie drei biblische Lesungen von außerordentlichem Reichtum: das 24. Kapitel des Buches Jesus Sirach, der Hymnus, mit dem der Brief an die Epheser des hl. Paulus anhebt, und der Prolog des Johannesevangeliums. Diese Texte bekräftigen, daß Gott nicht nur der Schöpfer des Universums ist – ein Aspekt, der auch anderen Religionen gemeinsam ist –, sondern daß er Vater ist…
Tillmann Riemenschneider Anbetung der Könige um 1510 (Würzburg Museum für Franken)
„Als die Engel gegangen waren, sagen die Hirten zueinander: Auf, laßt uns hinübergehen nach Bethlehem und das Wort sehen, das uns geworden ist (Lk 2, 15). …
Laßt uns hinübergehen nach Bethlehem, so sagt die Liturgie der Kirche heute zu uns. Trans-eamus heißt es in der lateinischen Bibel: hinübergehen, den Überschritt, das „Trans“ wagen, mit dem wir aus unseren Denk- und Lebensgewohnheiten herausgehen und die bloß materielle Welt überschreiten auf das Eigentliche hin, hinüber zu dem Gott, der seinerseits zu uns herübergekommen ist. Wir wollen den Herrn bitten, daß er uns das Überschreiten unserer Grenzen, unserer eigenen Welt schenke, daß er uns helfe, ihm zu begegnen, besonders in dem Augenblick, in dem er sich selbst in der heiligen Eucharistie in unsere Hände und in unser Herz hineinlegt.“
Aus einer PREDIGT VON PAPST BENEDIKT XVI. vom 24. Dezember 2012
Lesungen vom 4. Adbent: Mi 5,1-4a;Ps 80,2ac u. 3bc.15-16.18-19;Hebr 10,5-10;Lk 1,39-45
Maria bei Elisabeth, Carl Vogel von Vogelstein, Kapelle Maria am Weg im Schloss Pillnitz
„Das Evangelium der Liturgie von heute, dem vierten Adventssonntag, erzählt von Marias Besuch bei Elisabet (vgl. Lk 1,39-45). … Maria denkt immer an die anderen. Sie denkt auch an uns.
Lasst uns von der Gottesmutter diese Art zu reagieren lernen: uns auf den Weg machen, vor allem dann, wenn die Schwierigkeiten uns zu erdrücken drohen. Aufstehen, um sich nicht im Treibsand der Probleme steckenzubleiben, in Selbstmitleid zu versinken oder in eine lähmende Traurigkeit zu verfallen. Aber warum aufstehen? Weil Gott groß und bereit ist, uns wieder aufzurichten, wenn wir ihm die Hand hinstrecken. Lasst uns also die negativen Gedanken, die Ängste, die jeden Impuls blockieren und uns am Vorwärtskommen hindern, bei Ihm abwerfen. Und dann wollen wir es wie Maria machen: schauen wir uns um und suchen wir jemanden, dem wir helfen können! Gibt es eine ältere Person, die ich kenne, der ich etwas Hilfe, etwas Gesellschaft anbieten kann? Jeder denke darüber nach. Oder einem Menschen einen Dienst, eine Gefälligkeit erweisen, ihn anrufen? Aber wem könnte ich helfen? Ich stehe auf und helfe. Dadurch, dass wir anderen helfen, helfen wir uns selbst, uns wieder aus den Schwierigkeiten aufzurappeln.“