"Man darf nicht einfach aufgeben, das Evangelium zu verkündigen." Benedikt XVI.
Lesungen vom 7. Sonntag im Jahreskreis:1 Sam 26,2.7-9.12-13.22-23;Ps 103,1-2.3-4.8 u. 10.12-13;1 Kor 15,45-49;Lk 6,27-38
„Was ist mit uns? Versuchen wir, die Einladungen Jesu zu leben? Denken wir an einen Menschen, der uns verletzt hat. Jeder denke an eine Person. Es kommt häufig vor, dass wir von jemandem verletzt wurden, denken wir also an diese Person. Vielleicht hegen wir einen Groll. Stellen wir also diesen Groll neben das Bild des sanftmütigen Jesus während des Prozesses und nach der Ohrfeige. Und dann bitten wir den Heiligen Geist, in unseren Herzen zu wirken. Beten wir schließlich für diese Person: beten wir für diejenigen, die uns Unrecht getan haben (vgl. Lk 6,28). Wenn uns jemand etwas Schlimmes angetan hat, gehen wir sofort hin und erzählen anderen davon und fühlen uns als Opfer. Halten wir inne und beten wir zum Herrn für diese Person, dass er ihr hilft, und dann wird dieses Gefühl des Grolls verschwinden. Für diejenigen zu beten, die uns schlecht behandelt haben, ist der erste Schritt, um das Böse in Gutes zu verwandeln. Das Gebet. Möge uns die Jungfrau Maria helfen, allen gegenüber Friedensstifter zu sein, besonders denen gegenüber, die uns feindlich gesonnen sind und uns nicht gefallen.“
Lesungen am 6. Sonntag im Jahreskreis: Jer 17,5-8;Ps 1,1-2.3.4 u. 6;1 Kor 15,12.16-20;Lk 6,17-18a.20-26
„Jesus sagt zwei Dinge über die Seinen: dass sie selig sind und dass sie arm sind; ja, dass sie selig sind, weil sie arm sind.
In welchem Sinne? In dem Sinne, dass der Jünger Jesu seine Freude nicht in Geld, Macht oder anderen materiellen Gütern findet, sondern in den Gaben, die er jeden Tag von Gott empfängt: das Leben, die Schöpfung, die Brüder und Schwestern und so weiter. Das sind die Geschenke des Lebens. Selbst die Güter, die er besitzt, teilt er gerne, weil er in der Logik Gottes lebt. Und was ist die Logik Gottes? Die Unentgeltlichkeit. Der Jünger hat gelernt, uneigennützig zu leben. Diese Armut ist auch eine Haltung gegenüber dem Sinn des Lebens, denn der Jünger Jesu denkt nicht, dass er ihn besitzt, dass er schon alles weiß, sondern er weiß, dass er jeden Tag lernen muss. Und das ist eine Armut: das Bewusstsein, jeden Tag lernen zu müssen. Weil er diese Haltung hat, ist der Jünger Jesu ein demütiger, offener Mensch, frei von Vorurteilen und Starrheit.“
Lesungen zum 5. Sonntag im Jahreskreis:
„Aber oft erleben wir wie Petrus die »Nacht der leeren Netze« – die Nacht der leeren Netze -, die Enttäuschung darüber, uns sehr anzustrengen und nicht die gewünschten Ergebnisse zu sehen: »wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen« , sagt Simon. Wie oft bleiben auch wir mit einem Gefühl der Niederlage zurück, während Enttäuschung und Bitterkeit in unseren Herzen aufsteigen. Zwei hochgefährliche nagende Würmer.
Lesungen zur Fest der Darstellung des Herrn: Mal 3,1-4;Ps 24,7-8.9-10;Hebr 2,11-12.13c-18;Lk 2,22-40
Darstellung des Herrn, Wandmalerei in der Kirche in Gerlamoos (Kärnten)
„Maria und Josef, Simeon und Hanna, die Vorbilder sind für die Aufnahme Gottes und die Hingabe des Lebens an ihn. … Der Evangelist Lukas beschreibt alle vier in einer zweifachen Haltung: Bewegung und Staunen.
Lesungen vom 3. Sonntag im Jahreskreis: Neh 8,2-4a.5-6.8-10;Ps 19,8.9.10.12 u. 15;1 Kor 12,12-31a;Lk 1,1-4; 4,14-21
„Nachdem Jesus nämlich die Lesung beendet hatte, sagte er in einer von Aufmerksamkeit geladenen Stille: »Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt« (Lk 4,21). Der hl. Cyrillus von Alexandrien erklärt, daß das »Heute«, das zwischen dem ersten und dem letzten Kommen Christi steht, mit der Fähigkeit des Gläubigen verbunden ist, zu hören und umzukehren. …
Liebe Freunde, dieser Abschnitt richtet sich »heute« auch an uns. Vor allem veranlaßt er uns zum Nachdenken darüber, wie wir den Sonntag leben: einen Tag der Ruhe und der Familie, doch in erster Linie der Tag, der dem Herrn geweiht sein soll durch die Teilnahme an der Eucharistie, in der wir uns von Christi Leib und Blut sowie von seinem Wort des Lebens nähren. An zweiter Stelle lädt dieses Evangelium uns in unserer zerstreuten und unachtsamen Zeit ein, über unsere Fähigkeit zum Hören nachzudenken. Bevor man über Gott und mit Gott sprechen kann, muß man auf ihn hören, und die Liturgie der Kirche ist eine »Schule« dieses Hörens auf den Herrn, der zu uns spricht.“