„Aber es ist wesentlich...daß wir uns von Jesus führen lassen, weil er den Weg nicht nur kennt, sondern der Weg ist.“ Benedikt XVI

Die Worte Christi werden durch die Kraft des Heiligen Geistes lebendig

Lesungen zum Pfingstfest: Apg 2,1-11; Ps 104,1-2.24-25.29-30.31 u. 34; Röm 8,8-17; Joh 14,15-16.23b-26

Pfingstwunder, Relief in der Kirche St. Martin in Kaufbeuren

„Zuallererst lehrt der Heilige Geist. Auf diese Weise hilft er uns, ein Hindernis in der Glaubenserfahrung zu überwinden: die Distanz. Er hilft uns, das Hindernis der Entfernung in der Erfahrung des Glaubens zu überwinden. In der Tat kann der Zweifel aufkommen, demzufolge es eine große Distanz zwischen dem Evangelium und dem Alltag gibt: Jesus lebte vor zweitausend Jahren, es waren andere Zeiten, andere Situationen, und deshalb scheint das Evangelium veraltet, es scheint nicht geeignet, um zu unserer heutigen Zeit mit ihren Bedürfnissen und Problemen zu sprechen. Diese Frage stellt sich auch uns: Was kann das Evangelium im Zeitalter von Internet, im Zeitalter der Globalisierung sagen? Wie kann sein Wort etwas bewirken?

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Gabe des Geistes

Lesungen vom 7. Sonntag der Osterzeit: Apg 7,55-60; Ps 97,1-2.6-7.9 u. 12; Offb 22,12-14.16-17.20; Joh 17,20-26

„Brüder und Schwestern, wir wollen heute über die Gabe des Geistes nachdenken, die wir von Jesus erhalten haben, um Zeugen des Evangeliums zu sein. Fragen wir uns, ob wir das wirklich sind; und auch, ob wir fähig sind, andere zu lieben, indem wir ihnen ihre Freiheit lassen und ihnen Raum geben. Und dann: Wissen wir, wie wir Fürsprecher für die anderen sein können, das heißt, wissen wir, wie wir für sie beten und ihr Leben segnen können? Oder bedienen wir uns der anderen für unsere eigenen Interessen? Das sollten wir lernen: das Fürbittgebet, Fürsprache halten für die Hoffnungen und Leiden der Welt, Fürsprache halten für den Frieden. Segnen wir mit unserem Blick und mit unseren Worten die Menschen, denen wir täglich begegnen!“

PAPST FRANZISKUS, aus dem REGINA CAELI vom 29. Mai 2022

Frieden hinterlasse ich euch

Lesungen zum 6. Sonntag der Osterzeit: Apg 15,1-2.22-29;Ps 67,2-3.5-6.7-8;Offb 21,10-14.22-23;Joh 14,23-29

"Frieden hinterlasse ich euch: Jesus zeigt, dass Sanftmut möglich ist. Er hat sie gerade in der schwierigsten Zeit verkörpert; und er möchte, dass auch wir uns so verhalten, um Erben seines Friedens zu sein. Er möchte, dass wir sanftmütig sind, offen, bereit zuzuhören, fähig, Streitigkeiten zu entschärfen und Einigkeit zu erzielen. Das ist ein Zeugnis für Jesus, und es ist mehr wert als tausend Worte und viele Predigten. Das Zeugnis des Friedens. Fragen wir uns, ob wir Jünger Jesu uns an den Orten, an denen wir leben, so verhalten: Bauen wir Spannungen ab, entschärfen wir Konflikte? Haben auch wir Reibereien mit jemandem, immer bereit zu reagieren, zu explodieren, oder wissen wir, wie wir mit Gewaltlosigkeit antworten können, wissen wir, wie wir mit Gesten und Worten des Friedens reagieren können? Wie reagiere ich? Diese Frage sollte sich jeder stellen."

PAPST FRANZISKUS, aus REGINA CAELI vom 22. Mai 2022

Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.

Lesungen vom 5. Sonntag in der Osterzeit: Apg 14,21b-27;Ps 145,1-2.8-9.10-11.13c-14;Offb 21,1-5a;Joh 13,31-33a.34-35

„War dies nicht schon im Alten Gesetz geboten, wo geschrieben steht: Du sollst den Nächsten wie dich selbst lieben? Warum also nennt es der Herr ein "neues Gebot"? Nicht deshalb, weil wir dadurch den alten Menschen ablegen und den neuen anziehen? Denn den, der es hört, oder vielmehr: der es befolgt, erneuert die Liebe - nicht jede beliebige Liebe, sondern die Liebe, die der Herr, um sie von der fleischlichen Liebe zu unterscheiden, durch den Zusatz kennzeichnet: wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben: nicht wie sich die lieben, die zugrunde gehen, nicht wie sich die Menschen lieben, weil sie Menschen sind; sondern wie sich alle die lieben, die göttlich sind und Söhne des Höchsten, damit sie durch seinen einzigen Sohn Brüder sind und sich mit dieser Liebe gegenseitig lieben, mit der er uns geliebt hat.“

 (Augustinus)

Quelle: Catena Aurea

Meine Schafe, sagt Jesus, hören auf meine Stimme

Lesungen vom 4. Sonntag der Osterzeit: Apg 13,14.43b-52;Ps 100,1-3.4.5;Offb 7,9.14b-17;Joh 10,27-30

„Die Initiative geht immer vom Herrn aus; alles beginnt mit seiner Gnade: Er ist es, der uns zur Gemeinschaft mit ihm ruft. Aber diese Gemeinschaft kommt zustande, wenn wir uns dem Hören öffnen. Wenn wir taub bleiben, kann er uns diese Gemeinschaft nicht schenken. Wir müssen uns dem Hören öffnen, denn Hören bedeutet Verfügbarkeit, bedeutet Fügsamkeit, bedeutet Zeit für den Dialog.

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