Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern, ihr Kinder Israels; denn er selbst hat uns unter die Völker zerstreut. Tob 13, 3
Lesungen zum 10. Sonntag im Jahreskreis: Gen 3,9-15;Ps 130,1-2.3-4.5-7.7-8;2 Kor 4,13 - 5,1;Mk 3,20-35
„Das Evangelium dieses Sonntags (vgl. Mk 3,20-35) zeigt uns zwei Arten von Unverständnis, denen sich Jesus zu stellen hatte: dem Unverständnis der Schriftgelehrten und dem seiner eigenen Familienangehörigen. …
Lesungen am 9. Sonntag im Jahreskreis: Dtn 5,12-15;Ps 81,3-11;2 Kor 4,6-11;Mk 2,23 - 3,6
„Was der Kirchenbau für den Raum ist, das ist der Sonntag für die Zeit. Er deutet an, dass wir im auf und ab unserer vergehenden Stunden und Tage Zeit haben für Gottes Ewigkeit. Freilich den Kirchtürmen wachsen allmählich die Hochhäuser über den Kopf und der Sonntag wird überdeckt vom Arbeitsprozess unserer Zeit. …
Lesungen zum Dreifaltigkeitssonntag: Dtn 4,32-34.39-40;Ps 33,4-5.6 u. 9.18-19.20 u. 22;Röm 8,14-17;Mt 28,16-20
Ein Symbol der Dreifaltigkeit: Drei-Hasen-Fenster im Dom zu Paderborn
„Am heutigen Tag betrachten wir die Heiligste Dreifaltigkeit so, wie Jesus sie uns zu erkennen gegeben hat. Er hat uns offenbart, daß Gott Liebe ist, »nicht in der Einzigkeit einer Person, sondern in den drei Personen des einen göttlichen Wesens« … Drei Personen, die ein Gott sind, da der Vater Liebe ist, da der Sohn Liebe ist, da der Geist Liebe ist. Gott ist ganz und gar nur Liebe, reinste, unendliche und ewige Liebe. Er lebt nicht in glanzvoller Einsamkeit, sondern ist vielmehr unerschöpflicher Quell des Lebens, das sich unaufhörlich hinschenkt und mitteilt. Wir können es in einem gewissen Maß erahnen, wenn wir sowohl den Makrokosmos – unsere Erde, die Planeten, die Sterne, die Galaxien – als auch den Mikrokosmos – die Zellen, die Atome, die Elementarteilchen – betrachten. In alles Seiende ist in gewissem Sinne der »Name« der Allerheiligsten Dreifaltigkeit eingeprägt, da das ganze Sein, bis hin zum letzten Partikel, ein In-Beziehung-Sein ist, und auf diese Weise scheint Gott durch, der Beziehung ist, es scheint letztlich die Schöpferliebe durch. Alles geht aus der Liebe hervor, strebt hin zur Liebe und bewegt sich gedrängt von der Liebe, natürlich in unterschiedlichen Stufen des Bewußtseins und der Freiheit.“
BENEDIKT XVI. aus dem ANGELUS Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit Sonntag, 7. Juni 2009
Lesungen zum Pfigstsonntag: Apg 2,1-11;Ps 104,1-2.24-25.29-30.31 u. 34;Gal 5,16-25;Joh 15,26-27;16,12-15
„Am Pfingsttag waren die Jünger Jesu noch orientierungslos und ängstlich. Sie hatten noch nicht den Mut, an die Öffentlichkeit zu gehen. Und auch wir ziehen es vor, wie es manchmal zu geschehen pflegt, innerhalb der schützenden Mauern unserer gewohnten Umgebung zu bleiben. Aber der Herr weiß, wie er uns erreichen und die Türen unserer Herzen öffnen kann. Er sendet den Heiligen Geist über uns, der uns einhüllt und all unsere Zögerlichkeit besiegt, unsere Abwehr überwindet, unsere falschen Sicherheiten demontiert. Der Geist macht uns zu neuen Geschöpfen, so wie er es an jenem Tag mit den Aposteln getan hat: Er erneuert uns, macht neue Geschöpfe aus uns.
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Lesungen zum 7. Sonntag in der Osterzeit: Apg 1,15-17.20ac-26;Ps 103,1-2.11-12.19-20b;1 Joh 4,11-16;Joh 17,6a.11b-19
„Wir dürfen sagen, daß im hohepriesterlichen Gebet Jesu sich die Stiftung der Kirche vollzieht. Denn was ist Kirche anderes als die Gemeinschaft der Jünger, die durch den Glauben an Jesus Christus als den Gesandten des Vaters ihre Einheit empfängt und hineingehalten ist in die Sendung Jesu, die Welt zur Erkenntnis Gottes zu führen und sie so zu retten? Hier finden wir wirklich eine wahre Definition der Kirche. Die Kirche entspringt dem Gebet Jesu. Dieses Gebet aber ist nicht nur Wort, es ist der Akt, in dem er sich selbst ›heiligt‹, das heißt sich ›opfert‹ für das Leben der Welt. Jesus betet, daß seine Jünger eins sein sollen. Kraft dieser Einheit, die empfangen und gewahrt werden muß, kann die Kirche »in der Welt« wandeln, ohne »von der Welt« zu sein und die ihr anvertraute Sendung leben, damit die Welt an den Sohn glaubt und an den Vater, der ihn gesandt hat. Die Kirche wird somit zu dem Ort, an dem die Sendung Christi fortgesetzt wird: die »Welt« aus der Entfremdung des Menschen von Gott und von sich selbst herauszuführen, aus der Sünde heraus, damit sie wieder Welt Gottes werde.“