"Wer glaubt, ist nie allein – im Leben nicht und auch im Sterben nicht." Benedikt XVI.

Man verbessert die Welt, indem man bei sich selbst anfängt

Lesungen vom 1. Fastensonntag: Dtn 26,4-10;Ps 91,1-2.10-11.12-13.14-15;Röm 10,8-13;Lk 4,1-13

„Christus ist in die Welt gekommen, um uns von der Sünde und von der zweifelhaften Faszination zu befreien, unser Leben ohne Gott zu entwerfen. Er hat dies nicht mit hochtrabenden Erklärungen getan, sondern indem er selbst gegen den Versucher gekämpft hat, bis hin ans Kreuz. Dieses Beispiel gilt für alle: Man verbessert die Welt, indem man bei sich selbst anfängt und mit der Gnade Gottes das ändert, was im eigenen Leben nicht in Ordnung ist.“

BENEDIKT XVI. aus dem ANGELUS vom 21. Februar 2010

Jede fruchtbare, positive Veränderung muss bei uns selbst anfangen

Lesungen zum 8. Sonntag im Jahreskreis: Sir 27,4-7;Ps 92,2-3.13-14.15-16;1 Kor 15,54-58;Lk 6,39-45

„Die Gefahr, die wir laufen, besteht, wie der Herr sagt, darin, dass wir uns darauf konzentrieren, den Splitter im Auge unseres Bruders zu betrachten, ohne den Balken in unserem eigenen Auge zu sehen. In anderen Worten: sehr aufmerksam auf die Fehler der anderen zu achten, auch wenn sie gerade einmal so klein wie ein Splitter sind, und dabei unsere eigenen Fehler gelassen zu vernachlässigen und ihnen wenig Bedeutung beizumessen. Es stimmt, was Jesus sagt: wir finden immer Gründe, um anderen die Schuld zu geben und uns selbst zu rechtfertigen. Und oft beklagen wir uns über Dinge, die in der Gesellschaft, in der Kirche, in der Welt nicht gut laufen, ohne uns vorher selbst in Frage zu stellen und ohne uns zu verpflichten, zuallererst uns selbst zu ändern. Jede fruchtbare, positive Veränderung muss bei uns selbst anfangen. Andernfalls wird es keine Veränderung geben. Aber in dem Fall – so erläutert Jesus –werden unsere Augen blind. Und wenn wir blind sind, können wir nicht den Anspruch erheben, Führer und Meister für andere zu sein: ein Blinder kann in der Tat keinen anderen Blinden führen.“

PAPST FRANZISKUS aus dem ANGELUS, 27. Februar 2022

Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen

Lesungen vom 7. Sonntag im Jahreskreis:1 Sam 26,2.7-9.12-13.22-23;Ps 103,1-2.3-4.8 u. 10.12-13;1 Kor 15,45-49;Lk 6,27-38

„Was ist mit uns? Versuchen wir, die Einladungen Jesu zu leben? Denken wir an einen Menschen, der uns verletzt hat. Jeder denke an eine Person. Es kommt häufig vor, dass wir von jemandem verletzt wurden, denken wir also an diese Person. Vielleicht hegen wir einen Groll. Stellen wir also diesen Groll neben das Bild des sanftmütigen Jesus während des Prozesses und nach der Ohrfeige. Und dann bitten wir den Heiligen Geist, in unseren Herzen zu wirken. Beten wir schließlich für diese Person: beten wir für diejenigen, die uns Unrecht getan haben (vgl. Lk 6,28). Wenn uns jemand etwas Schlimmes angetan hat, gehen wir sofort hin und erzählen anderen davon und fühlen uns als Opfer. Halten wir inne und beten wir zum Herrn für diese Person, dass er ihr hilft, und dann wird dieses Gefühl des Grolls verschwinden. Für diejenigen zu beten, die uns schlecht behandelt haben, ist der erste Schritt, um das Böse in Gutes zu verwandeln. Das Gebet. Möge uns die Jungfrau Maria helfen, allen gegenüber Friedensstifter zu sein, besonders denen gegenüber, die uns feindlich gesonnen sind und uns nicht gefallen.“

PAPST FRANZISKUS, aus dem ANGELUS vom 20. Februar 2022

Armut als Identität der Jünger Jesu

Lesungen am 6. Sonntag im Jahreskreis: Jer 17,5-8;Ps 1,1-2.3.4 u. 6;1 Kor 15,12.16-20;Lk 6,17-18a.20-26

„Jesus sagt zwei Dinge über die Seinen: dass sie selig sind und dass sie arm sind; ja, dass sie selig sind, weil sie arm sind.

In welchem Sinne? In dem Sinne, dass der Jünger Jesu seine Freude nicht in Geld, Macht oder anderen materiellen Gütern findet, sondern in den Gaben, die er jeden Tag von Gott empfängt: das Leben, die Schöpfung, die Brüder und Schwestern und so weiter. Das sind die Geschenke des Lebens. Selbst die Güter, die er besitzt, teilt er gerne, weil er in der Logik Gottes lebt. Und was ist die Logik Gottes? Die Unentgeltlichkeit. Der Jünger hat gelernt, uneigennützig zu leben. Diese Armut ist auch eine Haltung gegenüber dem Sinn des Lebens, denn der Jünger Jesu denkt nicht, dass er ihn besitzt, dass er schon alles weiß, sondern er weiß, dass er jeden Tag lernen muss. Und das ist eine Armut: das Bewusstsein, jeden Tag lernen zu müssen. Weil er diese Haltung hat, ist der Jünger Jesu ein demütiger, offener Mensch, frei von Vorurteilen und Starrheit.“

PAPST FRANZISKUS aus dem ANGELUS Sonntag, 13. Februar 2022

Die Nacht der leeren Netze

Lesungen zum 5. Sonntag im Jahreskreis:

 

„Aber oft erleben wir wie Petrus die »Nacht der leeren Netze« – die Nacht der leeren Netze -, die Enttäuschung darüber, uns sehr anzustrengen und nicht die gewünschten Ergebnisse zu sehen: »wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen« , sagt Simon. Wie oft bleiben auch wir mit einem Gefühl der Niederlage zurück, während Enttäuschung und Bitterkeit in unseren Herzen aufsteigen. Zwei hochgefährliche nagende Würmer.

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