"Wenn Sie in die Welt hineinschauen, sehen Sie keinen Himmel, aber Sie sehen überall die Spuren Gottes." Benedikt XVI.

Was also sollen wir tun?

Lesungen zum 3. Advent: Zef 3,14-17;Jes 12,2.3 u. 4bcd.5-6;Phil 4,4-7;Lk 3,10-18

„Abschließend sollten wir uns also fragen: Was kann ich konkret tun? In diesen Tagen, da wir uns Weihnachten nähern. Wie kann ich mein Teil leisten? Nehmen wir uns eine konkrete Verpflichtung vor, auch eine kleine, die zu unserer Lebenssituation passt, und setzen wir sie um, um uns auf dieses Weihnachten vorzubereiten. So kann ich zum Beispiel einen einsamen Menschen anrufen, einen alten oder kranken Menschen besuchen, etwas für einen Armen, einen Bedürftigen tun. Und weiter: vielleicht sollte ich um Verzeihung bitten, oder etwas vergeben, eine Situation klären, eine Schuld begleichen. Vielleicht habe ich das Gebet vernachlässigt, und nach so langer Zeit ist es an der Zeit, den Herrn um Vergebung zu bitten. Brüder und Schwestern, lasst uns etwas Konkretes finden und es tun! Möge die Gottesmutter, in deren Schoß Gott Fleisch geworden ist, uns helfen.“

PAPST FRANZISKUS aus dem ANGELUS 12. Dezember 2021

Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!

Lesungen zum zweiten Adventssonntag: Bar 5,1-9;Ps 126,1-2b.2c-3.4-5.6;Phil 1,4-6.8-11;Lk 3,1-6

In unserem Herzen müssen wir dem Herrn den Weg bereiten: groß ist das Herz des Menschen und weit. Wenn es doch auch rein wäre! Nicht in körperlicher Größe, sondern in der Kraft des Erspürens liegt seine Größe. Denn es kann so große Wahrheit erfassen. Bereite also in deinem Herzen dem Herrn den Weg durch einen guten Lebenswandel, und mit herausragenden und vollkommenen Werken bahne den Pfad deines Lebens, damit das Wort Gottes ohne Hindernis zu dir kommen kann. (Theophylactus)

Quelle: Catena Aurea

Wacht und betet allezeit

Lesungen zum 1. Aventssonntag: Jer 33,14-16;Ps 25,4-5.8-9.10 u. 14;1 Thess 3,12 - 4,2;Lk 21,25-28.34-36

„Das Evangelium der heutigen Liturgie, des ersten Adventssonntags, also des ersten Sonntags der Vorbereitung auf Weihnachten, erzählt uns vom Kommen des Herrn am Ende der Zeiten. …

Jesus weist uns den Weg mit einem eindringlichen Aufruf: »Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren [...] Wacht und betet allezeit« (V. 34.36). …

Wir müssen wachsam sein, dass wir unsere Tage nicht zur Routine werden lassen, damit wir – so Jesus – nicht von den Lasten des Lebens beschwert werden (vgl. V. 34). Die Lasten des Lebens beschweren uns. Heute ist also eine gute Gelegenheit, uns zu fragen: was belastet mein Herz? Was belastet meinen Geist? Was bringt mich dazu, mich in den Sessel der Faulheit zu setzen? Es ist traurig, die Christen »im Sessel« zu sehen! Was sind die Mittelmäßigkeiten, die mich lähmen, welche sind die Laster, die mich zu Boden drücken und mich daran hindern, mein Haupt zu heben? Und was die Lasten anbelangt, die auf den Schultern der Brüder und Schwestern lasten, bin ich da aufmerksam oder gleichgültig? …

Und fügen wir noch eine wesentliche Zutat hinzu: das Geheimnis der Wachsamkeit ist das Gebet. Denn Jesus sagt: » Wacht und betet allezeit« (Lk 21,36). Es ist das Gebet, das die Lampe des Herzens am Brennen hält. Gerade wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Begeisterung im Begriff ist, abzukühlen, dann facht das Gebet sie wieder an, denn es bringt uns zurück zu Gott, zum Mittelpunkt der Dinge.“

PAPST FRANZISKUS aus dem ANGELUS 28. November 2021

Christus ist gekommen, um »für die Wahrheit Zeugnis abzulegen« (Joh 18,37), wie er vor Pilatus erklärte.

Lesungen zum Christkönigs-Sonntag: Dan 7,2a.13b-14;Ps 93,1.2-3.4-5;Offb 1,5b-8;Joh 18,33b-37

Jesus vor Pilatus (Kreuzweg in Maria Königin des Friedens Gröditz)

„Worin aber besteht die »Macht« Jesu Christi als König? Sie ist nicht die Macht der Könige und der Großen dieser Welt: Sie ist die göttliche Macht, ewiges Leben zu schenken, vom Bösen zu befreien, die Herrschaft des Todes zu besiegen. Sie ist die Macht der Liebe, die es versteht, Gutes aus dem Bösen zu gewinnen, ein verhärtetes Herz zu erweichen, Frieden in den härtesten Streit zu tragen, die Hoffnung im finstersten Dunkel zu entflammen. Dieses Reich der Gnade zwingt sich nie auf und achtet immer unsere Freiheit. Christus ist gekommen, um »für die Wahrheit Zeugnis abzulegen« (Joh 18,37), wie er vor Pilatus erklärte: Wer sein Zeugnis annimmt, stellt sich nach einem Bild, das der hl. Ignatius von Loyola gern gebrauchte, unter sein »Banner«. Jedes Gewissen also, das ist richtig, steht vor der Notwendigkeit einer Entscheidung: Wem will ich folgen? Gott oder dem Verderber? Der Wahrheit oder der Lüge? Die Entscheidung für Christus garantiert keinen Erfolg nach den Kriterien der Welt, sichert jedoch jenen Frieden und jene Freude, die allein Christus schenken kann.“

BENEDIKT XVI. aus dem ANGELUS vom 22. November 2009

Der Schauplatz dieser Welt wird vergehen. Und nur die Liebe wird bleiben

Lesungen zum 33. Sonntag im Jahreskreis: Dan 12,1-3;Ps 16,5 u. 8.9-10.2 u. 11;Hebr 10,11-14.18;Mk 13,24-32

„Und wir, Brüder und Schwestern, fragen wir uns: in was investieren wir unser Leben? In Dinge, die vergänglich sind, wie das Geld, den Erfolg, das Aussehen, das körperliche Wohlbefinden? Von diesen Dingen nehmen wir nichts mit. Hängen wir an irdischen Dingen, als lebten wir hier für immer?

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