"Das ganze Leben geht auf eine Begegnung zu." Benedikt XVI.

Verzicht

"Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet." Lk 14, 33)

Es ist aber ein Unterschied zwischen "allem entsagen und "alles verlassen"; denn nur wenige Vollkommene haben die Kraft, alles zu verlassen, d. h. die Sorgen dieser Welt hinter sich zu lassen; aber es ist die Aufgabe aller Gläubigen, allem zu entsagen, d. h. die Güter dieser Welt so zu besitzen, daß sie dennoch durch sie nicht in der Welt festgehalten werden. (Beda)

Quelle: Catena aurea

Christus besucht dich

"Dann sagte er zu dem Gastgeber: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, so lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich ein, und damit ist dir wieder alles vergolten. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten." LK 14, 12-14

Wir wollen also anderen nicht in dieser Hoffnung Gutes erweisen, daß sie es uns vergelten. Denn das ist kalte Berechnung. Daher wird eine solche Freundschaft nicht lange halten. Wenn du aber einen Armen einlädst, wirst du Gott als Schuldner haben, der dich nie vergißt. [...] Je geringer nämlich der Bruder ist, umso mehr kommt durch ihn Christus und besucht dich.  (Chrysostomus)

Quelle Catena Aurea

Die enge Tür

"Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen." (Lk 13, 24)

"Was aber hat das zu bedeuten, wenn der Herr an anderer Stelle sagt: Mein Joch ist süß, meine Bürde leicht (Mt 11,30)? Er widerspricht sich nicht; denn das eine Wort wird gesagt hinsichtlich der Natur der Prüfungen, das andere wird gesagt hinsichtlich der inneren Einstellung zu diesen Prüfungen, die vorübergehen. Es kommt nämlich vor, daß etwas für die Natur eine große Last ist, aber als leicht empfunden wird, wenn man es mit großer Liebe umfaßt. Ist der Weg des Heiles am Anfang auch eng, so führt er doch in die Weite hinaus. Der breite Weg dagegen führt ins Verderben."

(Chrysostomus)

Quelle: Catena Aurea

Peter und Paul

Paulus und Petrus, Mosaik in der Apsis von Santa Maria in Trastevere (Rom)

Zwei Giganten,

o    die sich treffen,
o    die aufeinander treffen,
o    die sich aufreiben,
o    die sich aneinander reiben,
o    die sich zusammensetzen,
o    die sich miteinander auseinandersetzen,
o    ...

Petrus und Paulus, die sich - jeder auf seine Weise, seiner eigenen Berufung folgend - für IHN einsetzen.

L. M. Kauder

Kann man Dreifaltigkeit verstehen?

"Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird." Joh 16, 13

Drei Hasen-Fenster in Paderborn Symbol für die Dreifaltigkeit

"Sagen" und "Sprechen" ist in der Dreifaltigkeit nicht so zu verstehen, wie wir es gewohnt sind,  sondern nach dem Vorbild immaterieller Naturen, vor allem der Dreifaltigkeit selbst, die ihren Willen den Herzen den gläubigen Herzen einpflanzt und denen, die würdig sind, ihn zu hören. Daß der Vater spricht und der Sohn hört, bedeutet also, daß sie eine gemeinsame Natur besitzen und dasselbe wollen.
Der Heilige Geist aber, der der Geist der Wahrheit und der Geist der Weisheit ist, kann nicht vom Sohn etwas hören, was er selbst noch nicht weiß, denn er selbst ist das, was vom Sohn hervorgebracht wird: er ist die Wahrheit, die aus der Wahrheit hervorgeht, der bleibende Trost, der vom Tröster hervorgeht, der Gott der als Geist der Wahrheit von Gott hervorgeht. Damit ihn aber niemand von dem Willen und der Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes ausschließt, steht geschrieben: "er wird sagen, was er hört." (Didymus, De Spiritu sancto)

Quelle: Catena Aurea