Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern, ihr Kinder Israels; denn er selbst hat uns unter die Völker zerstreut. Tob 13, 3
Lesungen zum Sonntag Christkönig: Ez 34,11-12.15-17a;Ps 23,1-3.4.5.6;1 Kor 15,20-26.28;Mt 25,31-46
Ausschnitt aus dem Apsismosaik der Kirche Santi Cosma e Damiano in Rom
„Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. ... Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!“ Mt 25, 34 und 41
„Man muss aber bedenken, was über die Heiligen gesagt ist: Gesegnete meines Vaters; es wird aber nicht gesagt: Verfluchte meines Vaters; denn der Vater teilt zwar den Segen zu, ein jeder aber ist für sich selbst der Urheber des Fluches, dadurch dass er fluchwürdige Werke getan hat.“ (Origines)
Quelle: Catena Aurea
Lesungen vom 32. Sonntag im Jahreskreis Weish 6,12-16;Ps 63,2.3-4.5-6.7-8;1 Thess 4,13-18;Mt 25,1-13
„Der Platz des ‚Campo Santo Teutonico‘, des deutschen Friedhof zu Rom, gehörte einst zum Zirkus des Nero, der bis weit auf dem heutigen Petersplatz reichte. … Friedhof als Ort der Hoffnung, das ist christlich. Das ist angewandter Glaube der Märtyrer, angewandter Auferstehungsglaube. Aber wir müssen hinzufügen: Die Hoffnung hebt die Trauer nicht einfach auf. Der Glaube ist menschlich, und er ist ehrlich. Er gibt uns einen neuen Horizont im großen und tröstenden Blick ins Weite des ewigen Lebens. Aber er lässt uns zugleich an dem Ort stehen, an dem wir sind. Wir brauchen die Trauer nicht zu verdrängen, wir nehmen sie an, und durch den Blick ins Weite verwandelt sie sich langsam und reinigt so auch uns selber, macht und sehender für das Heute und für das Morgen Es war sehr menschlich, dass die Liturgie früher in der Totenmesse das Halleluja ausließ, und der Trauer recht deutlich ihren Raum gab. Wir können nicht einfach das Jetzt unseres Lebens überspringen. Nur indem wir die Trauer annehmen, können wir lernen, die Hoffnung in der Finsternis zu entdecken.
Joseph Ratzinger, aus „Allerheiligen - Zu Füßen des Petersdoms“ Ansprache im Bayerischen Rundfunk, JRGS 14/3
Lesungen des 28. Sonntag im Jahreskreis: Jes 25,6-10a;Ps 23,1-3.4.5.6;Phil 4,12-14.19-20;Mt 22,1-14
„Gott ist der Hirt der Menschen. Wir gehören Ihm. Aber da ist niemand an den Er uns mit Vorteil verkaufen kann. Sein „Vorteil“ ist nichts anderes als unser „Wohl“. Er ist Ursprung und Quelle unseres Seins. Ihn zum Hirten haben heißt, ins eigene Sein und Wesen kommen, nicht mehr irgendeinem fremden Zweck unterworfen werden.“
Robert Spaemann (Meditationen eines Christen)
"In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen." Mt 18, 15
Unser Herr mahnt uns, nicht gegenseitig über unsere Sünden hinwegzusehen. Er verlangt aber nicht, daß du nach etwas suchst, was du tadeln kannst, sondern daß du siehst, was du verbessern kannst. Wir sollen nämlich in Liebe zurechtweisen, und nicht weil wir begierig sind, dem anderen zu schaden, sondern weil wir ihn besser machen wollen. Wenn du darin nachlässig bist, dann bist du schlechter als der [den du zurechtweisen sollst]. Er hat sich, indem er Unrecht tat, selbst mit einer schweren Wunde geschlagen; und du verachtest die Verwundung deines Bruders: Wenn du schweigst, bist du schlechter als er, der zurechtgewiesen werden sollte. (Augustinus)
Quelle: Catena Aurea
Lesungen: Jer 20,7-9;Ps 63,2.3-4.5-6.8-9;Röm 12,1-2;Mt 16,21-27
"Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?" Mt 16, 26
"Auf den ersten Blick scheint ja das Vermögen der Lösepreis für die Seele zu sein, daß nämlich jemand sein Vermögen den Armen gibt und dadurch seine Seele rettet. Ich bin aber überzeugt, daß der Mensch nichts besitzt, was er als Lösepreis für seine Seele geben könnte und das ihn vom Tode befreite. Doch Gott hat für die Seelen der Menschen das wertvolle Blut seines Sohnes als Lösepreis gegeben." (Origenes)
Quelle: Catena Aurea