"Wenn Sie in die Welt hineinschauen, sehen Sie keinen Himmel, aber Sie sehen überall die Spuren Gottes." Benedikt XVI.

Christ werden, wie geht das?

"Christ wie Mensch wird man nicht aus sich selbst, nicht durch eigene Leistung. Wie fremd es uns auch heute klingen mag - wir haben es nötig, uns gläubig dem Handeln Gottes zu eröffnen.

Christ wird man nicht allein, das besagt aber dann auch, dass man es nur werden kann in der Gemeinschaft der Mitglaubenden, im Voneinander und Füreinander des gemeinsamen Glaubens und Betens. …

Gemeinschaft, in der der Einzelne er selbst bleibt und zugleich Begegnung mit dem wahrhaft Menschlichen des Mitmenschen geschieht, solche Gemeinschaft bildet sich nicht, wo der Mensch sein Tiefstes sich allein vorbehält. Und doch bedarf der Mensch solcher Gemeinschaft, um er selbst sein zu können. So tritt von hier die Aufgabe auf uns zu, unser Innerstes auch öffentlich zu machen; es prägend in die Welt um uns hineinzutragen. An uns liegt es, die Welt nicht gottlos sein zu lassen, sondern durch unser Glauben hindurch Gott in sie hinein zu vermitteln."

Joseph Ratzinger 

(Gesammelte Schriften 14/1)

Fastenzeit bedeutet neues Christwerden

"So will Fastenzeit dies in unserem Bewusstsein und in unserem Leben gegenwärtig halten, dass Christsein sich nur als immer neues Christwerden vollziehen kann, dass es nie ein abgeschlossenes hinter uns liegen des geschehen ist, sondern immer neue Einübung verlangt.

Fragen wir also was heißt das Christ werden? Wie trägt sich zu? ...

So bedeutet Christsein zuallererst dies, dass wir unser Ungenügen anerkennen, dass wir Ihn den anderen, Gott an uns handeln lassen."

Joseph Ratzinger  (Gesammelte Schriften 14/1)

Wir sind nur Verwalter

"Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab." Mt 5, 42
  
Die Schätze gehören nicht uns, sondern Gott. Gott wollte, daß wir die Verwalter seiner Schätze sind, nicht ihre Herrn. (Chrysostomus)

Quelle: Catena Aurea

Versöhnung

"Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe." Lk. 5, 23- 24
   
Er sagte nicht: "Wenn du etwas gegen deinen Bruder hast", sondern "wenn dein Bruder etwas gegen dich hat", so daß es stärker deine Pflicht ist, den ersten Schritt zur Versöhnung zu tun. (Hieronymus)

Wenn aber der menschliche Frieden wiederhergestellt ist, befiehlt er uns, zum göttlichen zurückzukehren, indem wir von der Menschenliebe zur Gottesliebe übergehen. Und deshalb folgt: Dann komme und opfere deine Gabe! (Hilarius)

Quelle: Catena Aurea