"Es geht nicht um das, was wir tun, oder wie viel wir tun, sondern darum, wie viel Liebe wir in das Tun legen, in die Arbeit, die er uns anvertraut hat." Mutter Theresa

„Wir haben seinen Stern gesehen“ (Mt 2, 2)

Wandmalerei von Thomas von Villach in der Kapelle St. Georg von Gerlamoos (Kärnten ,15. Jhd.)

„Diese Menschen (die Magier) wollten Gottes Spuren erkennen. Sie waren überzeugt, dass die Himmel Gottes Herrlichkeit verkünden, dass in der Schöpfung er angeschaut werden kann; dass derjenige, der nicht mit welchen Fernrohren auch immer sucht, sondern vor allem das Fernrohr des Herzens, seiner glaubenden Sehnsucht nach Gott ausfährt, ihn finden kann, auf ihn zugehen vermag.“

Joseph Ratzinger

Weihnachten: der Mensch ist erlösungsfähig

Geburt Christi, Apsismosaik in Santa Maria in Trastevere (12. Jhd)

Gott hat den Menschen wunderbar erschaffen. Nur weil es so ist, kann er überhaupt erlöst werden. Nur weil er wunderbar erschaffen ist, kann er das ganze All in sich aufnehmen und kann das ganze All ihn tragen. Gott hätte kein Kind werden können, wenn im Kind, im Menschen, nicht die Fähigkeit zum Göttlichen läge. Die Botschaft von der Erlösung des Menschen ist nicht eine Verurteilung der Welt und der Schöpfung, sondern ihre stärkste Bejahung. Der Mensch ist erlösungsfähig, er ist gottfähig, er ist wunderbar erschaffen.

Joseph Ratzinger

Advent: Gottes Anwesenheit in der Welt hat schon begonnen

„Advent erinnert uns also an zweierlei: einmal daran, dass Gottes Anwesenheit in der Welt schon begonnen hat, dass er verborgenerweise schon gegenwärtig ist; zum anderen daran, dass seine Anwesenheit eben erst begonnen hat noch nicht vollendet, sondern noch im Wachsen, Werden und Reifen ist. Seine Anwesenheit hat schon begonnen und wir, die Glaubenden, sind es, durch die er anwesend sein will in der Welt. Durch unser Glauben, Hoffen und Lieben will er sein Licht immer wieder hineinleuchten lassen in die Nacht der Welt. Die Lichter, die wir in der dunklen Nächten dieser Winterzeit entzünden, sind so Tröstung und Mahnung zugleich: Tröstende Gewissheit, dass das Licht der Welt im Dunkel der Nacht von Bethlehem schon aufgegangen ist und die unheilige Nacht der menschlichen Sünde in die Heilige Nacht der göttlichen Verzeihung dieser Sünde umgewandelt hat. Mahnung: Dies Licht will und kann nur weiter leuchten, wenn es in denen leuchtet, die als Christen das Werk Christi forttragen durch die Zeiten.“

Joseph Ratzinger

2. Advent: „Ich will dich bekennen…“

„Paulus lässt seine Ermahnung in der heutigen Lesung (Röm 15, 4-9) ausmünden in das Psalmwort ‚Ich will dich bekennen unter den Heiden und deinen Namen singen‘ (Röm 15, 9). Leben wir nicht inmitten unter den Heiden? So fasst dieses Wort alles zusammen, was uns die Liturgie dieses Tages, das Fest dieses Tages sagen möchten: ‚Ich will dich bekennen unter den Heiden und deinem Namen singen‘“.

Joseph Ratzinger

1. Advent: „Zu Dir erhebe ich meine Seele“ Ps 25,1

„Advent heißt zunächst von Neuem das „Du“ des Herrn zu sehen, auf den Herrn blicken, sich bekehren, heraustreten aus der Vergesslichkeit, in der wir leben, immer zu sehr mit unseren Äußerlichkeiten beschäftigt; heißt das Auge des Herzens erheben und dieses „Du“ sehen. Und wenn wir in den Bereich des „Du“ des Herrn eintreten, steigt die Seele auf findet neue Höhe, steigt zur Höhe des Herrn.“

Joseph Ratzinger