"Wenn Sie in die Welt hineinschauen, sehen Sie keinen Himmel, aber Sie sehen überall die Spuren Gottes." Benedikt XVI.
Lesungen zum 24. Sonntag im Jahreskreis: Ex 32,7-11.13-14;Ps 51,3-4.12-13.17 u. 19;1 Tim 1,12-17;Lk 15,1-32
Im ersten Gleichnis sagt er: »Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?« (V. 4). Wenn einer von euch…? Ein vernünftiger Mensch tut das nicht: Er rechnet schnell nach und opfert das eine, um die neunundneunzig zu behalten. Gott hingegen gibt nicht auf. Gerade du, der du die Schönheit seiner Liebe noch nicht kennst, liegst ihm am Herzen; du, der du Jesus noch nicht in die Mitte deines Lebens aufgenommen hast; du, der du deine Sünde nicht zu überwinden vermagst; du, der du vielleicht aufgrund der schlimmen Dinge, die in deinem Leben geschehen sind, nicht an die Liebe glaubst.
Lesungen zum 22. Sonntag im Jahreskreis: Sir 3,17-18.20.28-29;Ps 68,4-5b.6-7.10-11;Hebr 12,18-19.22-24a;Lk 14,1.7-14
Am Schluß des Gleichnisses gibt Jesus dem führenden Pharisäer den Rat, an seinen Tisch nicht die Freunde, Verwandten oder reichen Nachbarn zu laden, sondern die Armen und Ausgegrenzten, die es nicht vergelten können (vgl. Lk 14,13–14), damit das Geschenk unentgeltlich sei. Den wahren Lohn wird nämlich am Ende Gott geben, denn »Gott regiert die Welt… Wir dienen ihm nur, soweit wir können und er uns die Kraft dazu gibt« (Deus caritas est, 35). Erneut also schauen wir auf Christus als Vorbild der Demut und Unentgeltlichkeit: Von ihm lernen wir die Geduld in den Versuchungen, die Milde in den Beleidigungen, den Gehorsam gegenüber Gott im Leiden, in der Erwartung, daß der, der uns eingeladen hat, zu uns sagt: »Mein Freund, rück weiter hinauf!« (Lk 14,10); denn das wahre Gut liegt darin, ihm nahe zu sein.
„Liebe Brüder und Schwestern, die Kirche schaut auf diese beiden Giganten des Glaubens und sieht zwei Apostel, die die Kraft des Evangeliums nur deshalb in der Welt freisetzen konnten, weil sie zuvor durch die Begegnung mit Christus befreit worden waren. …

Peter und Paul erscheinen Kaiser Konstatin im Traum (byzantinisches Fresko in der Kapelle San Silvestro im Kloster Santi Quattro Coronati Rom)

"Wird nämlich die ganze Beziehung mit dem eucharistischen Jesus allein auf den Augenblick der heiligen Messe konzentriert, läuft man Gefahr, den Rest der Lebenszeit und des Lebensraumes seiner Gegenwart zu entleeren. Und so wird der Sinn der beständigen Gegenwart Jesu mitten unter uns und mit uns weniger wahrgenommen, eine konkrete, nahe Gegenwart inmitten unserer Häuser, als »pulsierendes Herz« der Stadt, des Landes, des Gebiets mit seinen verschiedenen Ausdrucksformen und Tätigkeiten. Das Sakrament der Liebe Christi muss das ganze alltägliche Leben durchdringen."
Benedikt XVI, Basilika St. Johann im Lateran, Donnerstag, 7. Juni 2012
Lesungen zum Dreifaltigkeitssonntag: Spr 8,22-31;Ps 8,4-5.6-7.8-9;Röm 5,1-5;Joh 16,12-15

Symbol der Dreifaltigkeit: Hasenfenster in Paderborn
„Das Evangelium, das uns die Kirche in diesem Jahr am Dreifaltigkeitsfest vorlegt, bis zunächst ein Evangelium vom heiligen Geist, aber gerade in dem es von ihm handelt, deckt das Geheimnis des Dreifaltigen Gottes auf. Denn der Geist redet nicht von sich aus, er ist Hören auf den Sohn und Vernehmlichmachen des Sohnes; dieser wiederum spricht nicht aus dem Eigenen, sondern ist als der Gesandte des Vaters dessen unverstellte Gegenwärtigkeit. Der Vater endlich übergibt sich so dem Sohn, dass alles, was er hat, des Sohnes ist: Jede der 3 Personen verweist auf die andere, ist nur in der anderen und in diesem Zirkel der sich verströmen Liebe, lebt die höchste Einheit und die höchste Beständigkeit, die allem Stand und Einheit gibt, was überhaupt ist.“
Joseph Ratzinger 1977 (JRGS 14/2)