"Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist." Röm. 12, 2
Lesungen zum 5. Ostersonntag: Apg 9,26-31;Ps 22,26-28.30-32;1 Joh 3,18-24;Joh 15,1-8

„Der hl. Franz von Sales schreibt: »Die mit dem Weinstock verbundene Rebe bringt nicht aus eigener Kraft Frucht, sondern durch die Kraft des Weinstockes. Wir aber sind durch die Liebe mit unserem Erlöser verbunden, wie die Glieder mit dem Haupt. Darum verdienen unsere Früchte und guten Werke das ewige Leben, weil sie aus ihm ihren Wert schöpfen« …
Liebe Freunde, ein jeder von uns ist wie eine Rebe, die nur dann lebt, wenn sie jeden Tag im Gebet, in der Teilnahme an den Sakramenten, in der Liebe ihre Vereinigung mit dem Herrn wachsen läßt. Und wer Jesus, den wahren Weinstock, liebt, bringt Früchte des Glaubens für eine reiche geistliche Ernte hervor. Bitten wir die Mutter Gottes, daß wir fest in Jesus eingepfropft bleiben und all unser Tun in ihm seinen Anfang und in ihm seine Erfüllung habe.“
Lesungen vom 4. Ostersonntag: Apg 4,8-12;Ps 118,1 u. 4.8-9.21-22.23 u. 26.28-29;1 Joh 3,1-2;Joh 10,11-18

„Zunächst einmal hören die Schafe auf die Stimme des Hirten. Die Initiative geht immer vom Herrn aus; alles beginnt mit seiner Gnade: Er ist es, der uns zur Gemeinschaft mit ihm ruft. Aber diese Gemeinschaft kommt zustande, wenn wir uns dem Hören öffnen. Wenn wir taub bleiben, kann er uns diese Gemeinschaft nicht schenken. Wir müssen uns dem Hören öffnen, denn Hören bedeutet Verfügbarkeit, bedeutet Fügsamkeit, bedeutet Zeit für den Dialog. …
Fragen wir uns heute, ob wir Kinder des Hörens sind, ob wir Zeit für das Wort Gottes finden, ob wir unseren Brüdern und Schwestern Raum und Aufmerksamkeit schenken. Ob wir zuhören können, so dass der andere sich ausdrücken kann, ohne ihm das Wort abzuschneiden. Wer anderen zuhören kann, kann auch auf den Herrn hören, und umgekehrt. Und so erlebt man etwas sehr Schönes, nämlich dass der Herr selbst zuhört: Er hört uns zu, wenn wir zu ihm beten, wenn wir uns ihm anvertrauen, wenn wir ihn anrufen.“
PAPST FRANZISKUS aus dem REGINA CAELI Petersplatz Sonntag, 8. Mai 2022
Lesungen zum 3. Ostersonntag: Apg 3,12a.13-15.17-19;Ps 4,2.4.7.8-9;1 Joh 2,1-5a;Lk 24,35-48

Rembrandt van Rijn Abendmahl in Emmaus (Ausschnitt)
„Auf unseren Wegen wird der auferstandene Jesus zum Weggefährten, um in unseren Herzen die Wärme des Glaubens und der Hoffnung zu entfachen und das Brot des ewigen Lebens zu brechen. Im Gespräch der Jünger mit dem unbekannten Wegbegleiter beeindruckt das Wort, das der Evangelist Lukas einem von ihnen in den Mund legt: »Wir aber hatten gehofft…« (24,21). Dieses Wort in der Vergangenheitsform sagt alles: Wir haben geglaubt, wir sind nachgefolgt, wir haben gehofft…, aber nun ist alles vorbei.
Weiterlesen: Auf unseren Wegen wird der auferstandene Jesus zum Weggefährten
Lesungen zum Palmsonntag: Jes 50,4-7;Ps 22,8-9.17-18.19-20.23-24;Phil 2,6-11;Mk 14,1 - 15,47

Wandmalerei in einer Dorfkirche auf der Insel Mön (DK)
„Gleich zu Beginn bringt Jesus uns zum Staunen. Sein Volk empfängt ihn feierlich, er aber zieht auf einem einfachen Fohlen in Jerusalem ein. Sein Volk erwartet zum Paschafest den mächtigen Befreier, aber Jesus kommt, um das Pascha durch sein Opfer zu vollziehen. Sein Volk erwartet sich einen militärischen Triumph gegen die Römer, Jesus aber kommt, um Gottes Sieg zu feiern, der am Kreuz errungen wurde. … Und was erstaunt uns am meisten am Herrn, an seinem Tod und seiner Auferstehung? Die Tatsache, dass er über den Weg der Erniedrigung zur Herrlichkeit gelangt. Er triumphiert, indem er den Schmerz und den Tod auf sich nimmt, was wir, die wir auf Bewunderung und Erfolg aus sind, möglichst vermeiden würden. …
Lesungen zum fünften Fastensonntag: Jer 31,31-34;Ps 51,3-4.12-13.14-15;Hebr 5,7-9;Joh 12,20-33

„Auch heute würden viele Menschen, oft ohne es zu sagen, auf eine implizite Art und Weise, gerne Jesus sehen, ihm begegnen, ihn kennenlernen. Von dieser Prämisse her versteht man die große Verantwortung, die wir Christen und unsere Gemeinschaften haben. Auch wir müssen mit dem Zeugnis eines Lebens antworten, das sich im Dienst hingibt, eines Lebens, das den Stil Gottes – Nähe, Mitleid und Zärtlichkeit – annimmt und sich im Dienst hingibt. Es geht darum, die Saat der Liebe nicht mit Worten zu säen, die wegfliegen, sondern mit konkreten, einfachen und mutigen Beispielen, nicht mit theoretischen Verurteilungen, sondern mit Gesten der Liebe.“