"Wenn Sie in die Welt hineinschauen, sehen Sie keinen Himmel, aber Sie sehen überall die Spuren Gottes." Benedikt XVI.

Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt

Lesungen zum 18. Sonntag im Jahreskreis: Ex 16,2-4.12-15;Ps 78,3-4b.23-25 u. 54;Eph 4,17.20-24;Joh 6,24-35

„Jesus wollte den Menschen helfen, über die unmittelbare Befriedigung ihrer – wenn auch wichtigen – materiellen Bedürfnisse hinauszugehen. Er will ihnen einen Daseinshorizont eröffnen, bei dem es nicht nur um die tägliche Sorge um das Essen, die Kleidung, die Karriere geht. Jesus spricht von einer Speise, die nicht verdirbt, die zu suchen und anzunehmen wichtig ist. … Der Mittelpunkt des Daseins, das, was dem oft schweren Weg des Lebens Sinn und feste Hoffnung gibt, ist der Glaube an Jesus, die Begegnung mit Christus. Auch wir fragen: »Was müssen wir tun, um das ewige Leben zu haben?« Und Jesus sagt: »Glaubt an mich.« Der Glaube ist grundlegend. Es handelt sich hier nicht darum, einer Idee, einem Plan zu folgen, sondern Jesus als einer lebendigen Person zu begegnen, sich völlig von ihm und seinem Evangelium ergreifen zu lassen. Jesus lädt dazu ein, nicht bei einem rein menschlichen Horizont stehen zu bleiben und sich dem Horizont Gottes, dem Horizont des Glaubens zu öffnen. Er fordert ein einziges Werk: den Plan Gottes anzunehmen, das heißt »daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat« (V. 29). Mose hatte Israel das Manna gegeben, das Brot des Himmels, mit dem Gott selbst sein Volk gespeist hatte. Jesus schenkt nicht etwas, er schenkt sich selbst: er ist »das wahre Brot, das vom Himmel herabkommt «, er, das lebendige Wort des Vaters; in der Begegnung mit ihm begegnen wir dem lebendigen Gott.“

BENEDIKT XVI. aus dem ANGELUS Castel Gandolfo Sonntag, 5. August 2012