"Nur die Kirche kann den Menschen vor der erniedrigenden Knechtschaft bewahren, ein Kind seiner Zeit zu sein." C. K. Chesterton

Christkönig

"Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier."

Joh. 18, 36


Das ist es, was wir nach dem Willen des Meisters wissen sollen. [...] Er will sagen: Hört, Juden und Heiden, ich bin kein Hindernis für eure Herrschaft in dieser Welt. Was wollt ihr mehr? Kommt im Glauben zu dem Reich, das nicht von dieser Welt ist. Was ist denn dieses sein Reich? Doch diejenigen, die an ihn glauben, und denen er gesagt hat: "Ihr seid nicht von dieser Welt", wenngleich er wollte, daß sie in der Welt seien. Daher sagt er ausdrücklich: Mein Reich ist nicht von dieser Welt - nicht: mein Reich ist nicht in dieser Welt. "Von dieser Welt" meint all das, was vom Menschengeschlecht stammt, das zwar von Gott erschaffen, aber als Adams Nachkommenschaft verdorben ist. Alles aber, was durch Christus neugeschaffen ist, wird zum "Reich nicht von dieser Welt". So "hat uns Gott der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes" (Kol 1,13). Sein Reich ist hier, bis zum Ende der Welt, und es hat Weizen vermischt mit Unkraut bis zum Tag der Ernte. Doch es ist nicht von hier, weil es in dieser Welt im Zustand der Pilgerschaft ist. (Augustinus)

Quelle: Catena Aurea

Meine Worte werden nicht vergehen

"Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen." MK 13, 31

Himmel und Erde werden nach ihrer jetzigen Gestalt vergehen, aber ohne Ende bestehen in dem, was sie eigentlich sind. (Beda)

Das Scherflein der Witwe

Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluß hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt. Mk 12, 42-44

Gott sieht nämlich nicht auf den materiellen Wert der Opfergabe, sondern auf das Herz der Opfernden; für ihn zählt nicht, wieviel einer in seinem Opfer gibt, sondern von wieviel Besitz er es darbringt. (BEDA)

Quelle: Catena Aurea

Das erste Gebot

In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. (Mk 12, 28-31)

Deswegen sagt er, es sei gleich, weil diese beiden Gebote sich wechselseitig entsprechen und bedingen: Denn wer Gott liebt, liebt auch sein Geschöpf. Sein Hauptgeschöpf aber ist der Mensch; wer Gott liebt, muß daher alle Menschen lieben; wer aber den Menschen liebt, der ihm oft Anlaß zum Ärgernis gibt, muß um so mehr den lieben, der ihm immer Wohltaten erweist, und deswegen - wegen des Zusammenhangs dieser (beiden) Gesetze - gibt es kein anderes größeres Gesetz als diese. [...] (Theophylactus)

Quelle: Catena Aurea

Sehen

Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. (Mk 10, 51)

Machen wir es also wie er, und bitten den Herrn nicht um Reichtümer, irdische Güter oder Ansehen, sondern um das Licht, das nur wir und die Engel zu sehen vermögen, und zu dem der Glaube der Weg ist. (Beda)