"Es muss Wärme von uns ausgehen. Den Menschen muss es in unserer Nähe wohl sein, und sie müssen fühlen, dass der Grund dazu in unserer Verbindung mit Gott liegt." Pater Rupert Mayer

Durch das Heil des anderen, werden wir selbst heil. (Hieronymus)

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. (Mt 18, 15)

Unser Herr mahnt uns, nicht gegenseitig über unsere Sünden hinwegzusehen. Er verlangt aber nicht, daß du nach etwas suchst, was du tadeln kannst, sondern daß du siehst, was du verbessern kannst. Wir sollen nämlich in Liebe zurechtweisen, und nicht weil wir begierig sind, dem anderen zu schaden, sondern weil wir ihn besser machen wollen.  (Augustinus)

Durch das Heil des anderen, werden wir selbst heil. (Hieronymus)

Quelle: Catena Aurea

Wer sein Leben retten will, wird es verlieren

Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? (Mt 16, 25, 26)

Das kann auf zwei verschiedene Weisen verstanden werden. Einmal so: Wenn einer das gegenwärtige Leben liebt, dann möchte er seine Seele (sein Leben)Im Deutschen läßt sich die Doppeldeutigkeit von animus (Seele, Leben) kaum wiedergeben. erhalten und fürchtet sich zu sterben, weil er glaubt, daß durch den Tod seine Seele mit zugrunde geht. Er will seine Seele retten und verliert sie doch, weil er ihr das ewige Leben vorenthält. Wenn einer dagegen das gegenwärtige Leben gering achtet und im Streit für die Wahrheit sogar den Tod in Kauf nimmt, dann verliert er zwar seine Seele im Hinblick auf das gegenwärtige Leben, weil er sie aber für Christus verliert, bewahrt er sie umso mehr für das ewige Leben.

Auf den ersten Blick scheint ja das Vermögen der Lösepreis für die Seele zu sein, daß nämlich jemand sein Vermögen den Armen gibt und dadurch seine Seele rettet. Ich bin aber überzeugt, daß der Mensch nichts besitzt, was er als Lösepreis für seine Seele geben könnte und das ihn vom Tode befreite. Doch Gott hat für die Seelen der Menschen das wertvolle Blut seines Sohnes als Lösepreis gegeben. (Origenes)

Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!

"Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!" Math 16, 16

Das aber ist unser wahrer und unveränderlicher Glaube, daß der göttliche Sohn aus Gott hervorgegangen ist und ihm die Ewigkeit aus der Ewigkeit des Vaters zukommt. Daß dieser aber einen Leib angenommen hat und Mensch geworden ist, das ist das ganze und vollkommene Bekenntnis. Indem er [d. h. Petrus] die Natur und den Namen nennt, erfaßt er also alles. In ihm ist die Fülle der Tugend. (Hilarius)

Quelle: Catena Aurea

Der Zweifel des Petrus

Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? (Mt 14, 30-31)

In einem einzigen Apostel, d. h. Petrus, in der Reihenfolge der Apostel der erste und herausragende, in dem die Kirche abgebildet wurde, mußten zweierlei Arten von Menschen ausgedrückt werden; zum einen nämlich die Starken darin, daß er über das Wasser wandelte, zum anderen die Schwachen darin, daß er zweifelte; denn für jeden einzelnen ist seine Begehrlichkeit ein Sturm. Liebst du Gott? Dann schreitest du über das Meer, unter deinen Füßen liegt die Angst dieser Welt. Liebst du die Welt? Sie verschlingt dich. Aber wenn dein Herz vor Begierde aufbraust, dann rufe die Göttlichkeit des Herrn an, um deine Begierde zu besiegen. (Augustinus)

Quelle: Catena Aurea

Verklärung Christi

Deckengemälde inder Dorgkirche von Irschen (Kärnten)

In jener Zeitnahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. (Mt 17, 1)

Wer alle Dinge dieser Welt hinter sich gelassen hat, der kann auf einen hohen Berg steigen und die Herrlichkeit des Wortes Gottes schauen. (Origenes)

Weil der Herr den Jüngern seine Herrlichkeit zeigen wollte, führte er sie auf einen hohen Berg. [...] Dadurch lehrt er, daß jeder der Gott in der Beschauung erfahren will, nicht auf dem Boden irdischer Lüste liegenbleiben darf, sondern sich immer aufrichten soll zu den himmlischen Dingen, weil er das liebt, was droben ist.  (Remigius)

Quelle: Catena Aurea