"Christus achtet nicht darauf, wie oft wie in unserem Leben straucheln, sondern wie oft wir mit seiner Hilfe wieder aufstehen." Benedikt XVI.

Keiner ist derart arm, dass er nicht etwas geben könnte.

Lesungen am 32. Sonntag im Jahreskreis: 1 Kön 17,10-16;Ps 146,6-7.8-9a.9b-10;Hebr 9,24-28;Mk 12,38-44

„Der Wortgottesdienst des heutigen Sonntags legt uns als Glaubensvorbilder die Gestalten zweier Witwen vor. Er stellt sie uns parallel zueinander vor: die eine im Ersten Buch der Könige (17,10–16), die andere im Evangelium nach Markus (12,41–44). …

Diesen beiden Episoden aus der Bibel, die weise nebeneinander gestellt werden, kann man eine kostbare Lehre über den Glauben entnehmen. Er tritt als eine innere Haltung dessen hervor, der sein Leben auf Gott, auf dessen Wort gründet und sein ganzes Vertrauen in ihn legt. Der Witwenstand bildete in der alten Zeit eine Situation schwerer Not. Aus diesem Grund sind in der Bibel die Witwen und Waisen Menschen, derer sich Gott in besonderer Weise annimmt: sie haben den irdischen Beistand verloren, doch Gott bleibt ihr Bräutigam, ihr Vater. Dennoch sagt die Schrift, dass der objektive Zustand der Bedürftigkeit, in diesem Fall die Tatsache des Verwitwet seins, nicht ausreicht: Gott fordert immer unsere freie Entscheidung für den Glauben, der in der Liebe zu ihm und zum Nächsten zum Ausdruck kommt. Keiner ist derart arm, dass er nicht etwas geben könnte.“  

Benedikt XVI Angelus am 11.11.2012