Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern, ihr Kinder Israels; denn er selbst hat uns unter die Völker zerstreut. Tob 13, 3
Lesungen vom 22. Sonntag im Jahreskreis: Sir 3,17-18.20.28-29; Ps 68,4-5b.6-7.10-11; Hebr 12,18-19.22-24a; Lk 14,1.7-14
„Im zweiten Gleichnis spricht Jesus denjenigen an, der einlädt, und unter Bezugnahme auf die Auswahl der Gäste sagt er: »Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten« (V. 13-14).
Auch hier geht Jesus völlig gegen den Strom und offenbart wie immer die Logik Gottes des Vaters. Und er fügt auch den Schlüssel zur Interpretation seiner Rede hinzu. Und was ist der Schlüssel? Ein Versprechen: Wenn du das tust, »wird [es] dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten « (V. 14). Das bedeutet, dass diejenigen, die sich so verhalten, göttlichen Lohn erhalten werden, der viel höher ist als menschliche Gegenleistung: Ich tue dir diesen Gefallen, und ich erwarte, dass du mir einen anderen tust. Nein, das ist nicht christlich. Die demütige Großherzigkeit ist christlich.
Tatsächlich verfälscht die menschliche Gegenleistung normalerweise Beziehungen, macht sie »kommerziell« und bringt persönliches Interesse in eine Beziehung hinein, die großherzig und unentgeltlich sein sollte. Dagegen lädt Jesus uns zu selbstloser Großherzigkeit ein, um uns den Weg zu einer viel größeren Freude zu ebnen, die Freude, an der Liebe Gottes teilzuhaben, der uns alle beim himmlischen Festmahl erwartet.“